Benutzerhandbuch zu KDevelop: Der Referenzführer zur KDevelop Integrierten Entwicklungsumgebung für Unix Systeme, Version 1.2 | ||
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Der folgende Abschnitt betrachtet einen Terminus, der unter Entwicklern weit verbreitet ist: Debuggen. Das bedeutet, daß, obwohl Ihr Compiler die letzliche Applikation erzeugt, das Programm aber nicht läuft oder während der Ausführung abstürzt wegen eines sogenannten "Bugs" (Käfer) im Code. Ein Programmfehler, der mit dem Namen dieser Insekten beschrieben wird, stammt aus der Geschichte des Computers; einer der ersten Fehler, die eine Maschine zum Absturz brachte, war keine offensichtliche Fehlfunktion- Käfer waren in den Computer eingedrungen und waren dafür verantwortlich. Daher beschreibt man einen Fehler, der auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist, als einen "Bug", daher bedeutet "Debuggen", die Käfer zu entfernen, wo sie nicht hingehören. Nun, Sie brauchen sie nicht wirklich zu jagen; vorausgesetzt daß die heutigen Computer konzipiert sind, diese durch einen Schutz fernzuhalten. Sie müssen innerhalb des Codes gefunden werden, wenn sie die Ausführung eines Programms mit der Nachricht "Segmentation fault" (Speicherverletzung) beenden. GNU bietet dazu ein weiteres Werkzeug, gdb, den GNU Debugger. Dieses Terminalprogramm erlaubt es, die internen Werte einer Applikation und die Ausführung durch setzen von Haltepunkten im Code zu beobachten. Gdb stoppt die Ausführung jedes mal, wenn das Programm an einen Haltepunkt kommt. Aber wie die meisten Werkzeuge wird auch der debugger von einem anderen Programm gesteuert, das ein Frontend dazu bietet und es erlaubt, die Werte einfach zu beobachten und Haltepunkte im Code zu setzen.
Zu diesem Zweck wird die Applikation Ihres Projekts standardmäßig mit der Compileroption zum Debuggen erzeugt und speichert daher zusätzliche Daten in der Binärdatei, um die Werte und Zeilen im Code zu lokalisieren. Als Frontend zu gdb benutzt KDevelop das Programm KDbg, den KDebugger. Um Ihr Programm zu debuggen, müssen Sie nur "Debuggen" im "Erstellen" Menü auswählen oder den entsprechenden Werkzeugleistenknopf betätigen, der durch ein Rad mit Brille dargestellt wird und signalisiert, das Sie die Ausführung beobachten wollen.
KDevelop öffnet dann das Werkzeuge-Fenster und startet Ihr Programm mit KDbg. Die KDbg Oberfläche erscheint dann innerhalb des Werkzeuge-Fensters und erlaubt die Benutzung genauso als ob Sie den Debugger außerhalb von KDevelop gestartet hätten.
Ganz allgemein zeigen die obigen Schritte, das ein Entwickler zum Schreiben seines eigenen Programms verschiedene Stufen durchlaufen muß, um ein Projekt zu beginnen. Auch erklärt dies, welchen Teil KDevelop dabei übernimmt und wie die Entwicklungsumgebung die Idee eines einfachen Wegs zur Unix-Programmierung unterstützt. Um weitere Informationen über die GNU Tools zu erhalten, sollten Sie die zugehörige Dokumentation lesen, die Sie allgemein über das man Kommando oder über "System GNU Info contents" in der KDE Hilfe nachschlagen können.