Das K Desktop Environment

3.2. Make und Makefiles

Ich habe jetzt alles, was ich brauche: einen Editor, einen Compiler und ich kann mein eigenes C++ Programm ausführen. Aber es ist nicht ganz so einfach. Was passiert, wenn Sie mehr als eine Quellcodedatei haben? Und, müssen Sie dann die Quellen immer wieder übersetzen, wenn Sie nur eine Datei geändert haben? Der Übersetzungsvorgang wird immer komplizierter und zeitraubender, weil Sie alle Kommandos und Optionen selbst eintippen müssen. Deshalb können Sie sich ein sogenanntes "Makefile" schreiben. Man könnte es genausogut anders nennen, außer dem Namen des Programms, das zu erstellen ist. Dann sollten Sie das Werkzeug make oder gmake installiert haben, oder ein anderes Werkzeug, das den Übersetzungsvorgang überwacht. Fügen Sie alle Compileranweisungen in der speziellen Erstellungssyntax in das Makefile ein und speichern Sie es; danach brauchen Sie nur noch make oder gmake auf der Konsole in dem Verzeichnis einzugeben, wo sich das Makefile befindet; make übernimmt dann und bringt den Compiler dazu Ihr Programm zu erzeugen. Das Make-Werkzeug hat noch viele weitere Vorteile und kann zu vielen Zwecken verwendet werden. Um eine Übersicht zu bekommen, öffnen Sie eine Konsole und geben Sie ein:

man make

oder suchen Sie nach "GNU Make" in der KDE-Hilfe unter "System GNU Info contents".

Dies erklärt Ihnen, warum ein Entwickler das Make-Werkzeug benötigt, um den Übersetzungsvorgang seiner Applikation zu vereinfachen. Nun, das Schreiben der Makefiles ist jetzt nicht nur Handarbeit, Sie müssen sich auch noch in die Syntax und die Optionen hineinarbeiten. Aber hier ist die gute Nachricht über KDevelop und das Make-Werkzeug: Sie müssen nur das Make-Kommando im KDevelop Setup Dialog setzen und Sie sind soweit. Alle Projekte, die von KDevelop erzeugt werden, benutzen das Make-Kommando um die Zielapplikation zu erstellen, und Sie müssen nichts eingeben. Klicken Sie einfach auf den Make-Knopf in der Werkzeugleiste oder wählen Sie die gewünschte Funktion aus dem "Erstellen" Menü.

Die Werkzeugleiste und das "Erstellen"-Menü bieten die meist benutzten Funktionen, um make die Arbeit erledigen zu lassen:

Aber dies ist nicht das einzige, wo KDevelop mit make zusammenarbeitet- bei KDE Applikationen sind einige Dinge speziell auf die Unterstützung des Entwicklers abgestimmt wie die Erzeugung der Messages-Datei für die Internationalisierung Ihres Projekts. Diese Funktionen sind ebenfalls sorgfältig integriert, so daß Sie sich darüber nicht mehr den Kopf zerbrechen müssen.

Bis jetzt wissen Sie schon einiges über Quelldateien, den Compiler und warum make benötigt wird. Im nächsten Abschnitt werden wir besprechen, warum Projekte, die mit KDevelop erstellt wurden, automatisch durch Verwendung eines configure-Scripts auf den meisten Unix-Plattformen übersetzt werden können.