Aussehen und Funktionsweise von "Hello World" in herkömmlichem unformatiertem Java-Code ohne die Verwendung eines Benutzerschnittstellengerüsts oder anderer spezialiserter Bibliotheken sind relativ bekannt.
public class HelloWorld { public static void main(String[] args) { System.out.println("Hello World"); } }
Wie verhält sich dieser Klassiker jetzt im Kontext der Eclipse-Plattform? In diesem Fall darf man sich "Hello World" nicht als ein in sich selbst enthaltenes Programm vorstellen, sondern muss es als eine Erweiterung der Plattform begreifen. Da mit diesem Plug-in eine Begrüßung ("Hello World!") erfolgen soll, muss ein Konzept entwickelt werden, wie die Workbench mit dieser Begrüßung erweitert werden kann.
Bei der intensiveren Erläuterung der Benutzerschnittstellenkomponenten der Plattform erhalten Sie umfassende Beschreibungen der Methoden, mit denen Sie die Benutzerschnittstelle der Workbench erweitern und anpassen können. Zunächst soll eine der einfachsten Workbench-Erweiterungen vorgestellt werden: eine Sicht.
Das Workbench-Fenster kann mit einer Art Rahmen für unterschiedliche optische Bestandteile verglichen werden. Diese Komponenten können in zwei Hauptkategorien unterteilt werden: Sichten und Editoren. Editoren werden an späterer Stelle betrachtet. Sichten stellen Informationen über ein bestimmtes Objekt zur Verfügung, mit dem der Benutzer in der Workbench arbeitet. Sie ändern häufig ihren Inhalt, und zwar abhängig davon, welche anderen Objekte der Benutzer in der Workbench auswählt.
Für das Plug-in "Hello World" soll nun eine eigene Sicht implementiert werden, die den Benutzer mit den Worten "Hello World" begrüßt.
Das Plug-in org.eclipse.ui.workbench definiert die meisten allgemein zugänglichen Schnittstellen, aus denen sich die Workbench-API zusammensetzt. Diese Schnittstellen befinden sich im Paket org.eclipse.ui und den entsprechenden Unterpaketen. Viele diese Schnittstellen sind mit Standardimplementierungsklassen ausgestattet, durch deren Erweiterung Sie einfache Änderungen am System vornehmen können. Im Beispiel von "Hello World" wird die Workbench-Sicht durch eine Anzeigenobjekt erweitert, das eine Begrüßung ausgibt.
Die entsprechende Schnittstelle hierbei ist die Schnittstelle IViewPart. Sie definiert die Methoden, die implementiert werden müssen, um die Workbench durch eine Sicht zu ergänzen. Die Klasse ViewPart stellt eine Standardimplementierung dieser Schnittstelle zur Verfügung. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der Sichtabschnitt für die Erstellung der Fensterobjekte zuständig ist, die zum Anzeigen der Sicht erforderlich sind.
Die Standardsichten in der Workbench zeigen häufig bestimmte Informationen zu einem Objekt an, das ein Benutzer ausgewählt hat oder in dem er navigiert. Sichten aktualisieren ihren Inhalt gemäß der Aktionen, die in der Workbench stattfinden. Im vorliegenden Fall soll lediglich die Begrüßung "Hello World" ausgegeben werden, daher ist die Implementierung der Sicht relativ einfach strukturiert.
Bevor wir mit dem Code beginnen, muss sichergestellt sein, dass unsere Umgebung für die Entwicklung von Plug-ins eingestellt ist...