Samba ist ein beliebtes Open Source Softwarepaket, das Datei- und Druckdienste über das SMB/CIFS-Protokoll zur Verfügung stellt. Dieses Protokoll ist in Microsoft® Windows®-Systemen enthalten und kann über die Installation der Samba-Client-Bibliotheken in andere Betriebssysteme integriert werden. Das Protokoll ermöglicht es Clients auf freigegebene Daten und Drucker zuzugreifen, so als ob es sich um lokale Drucker und Festplatten handeln würde.
Unter FreeBSD können die Samba-Client-Bibliotheken über den Port oder das Paket net/samba410 installiert werden. Der Client ermöglicht es einem FreeBSD-System auf SMB/CIFS-Freigaben in einem Microsoft® Windows®-Netzwerk zuzugreifen.
Ein FreeBSD-System kann auch als Samba-Server agieren, wenn Sie den Port oder das Paket net/samba410 installieren. Dies erlaubt es dem Administrator SMB/CIFS-Freigaben auf dem FreeBSD-System einzurichten, auf welche dann Clients mit Microsoft® Windows® oder den Samba-Client-Bibliotheken zugreifen können.
Samba wird in
/usr/local/etc/smb4.conf
konfiguriert.
Diese Datei muss erstellt werden, bevor
Samba benutzt werden kann.
Eine einfache smb4.conf
, wie hier
gezeigt, stellt den Zugriff auf Verzeichnisse und Drucker für
Windows®-Clients in einer Arbeitsgruppe (engl.
Workgroup) zur Verfügung. In
aufwendigeren Installationen, in denen LDAP
oder Active Directory zum Einsatz kommt, ist es einfacher die
smb4.conf
mit dem Werkzeug
samba-tool(8) zu erstellen.
[global] workgroup = WORKGROUP server string = Samba Server Version %v netbios name = ExampleMachine wins support = Yes security = user passdb backend = tdbsam # Example: share /usr/src accessible only to 'developer' user [src] path = /usr/src valid users = developer writable = yes browsable = yes read only = no guest ok = no public = no create mask = 0666 directory mask = 0755
Einstellungen für das Netzwerk werden in
/usr/local/etc/smb4.conf
definiert:
workgroup
Der Name der Arbeitsgruppe.
netbios name
Der NetBIOS-Namen fest, unter dem der Samba-Server bekannt ist. In der Regel handelt es sich dabei um den ersten Teil des DNS-Namens des Servers.
server string
Legt die Beschreibung fest, die angezeigt wird,
wenn mit net view
oder anderen
Netzwerkprogrammen Informationen über den Server
angefordert werden.
wins support
Legt fest, ob Samba als WINS-Server fungieren soll. Aktivieren Sie die Unterstützung für WINS auf maximal einem Server im Netzwerk.
Die wichtigsten Einstellungen in
/usr/local/etc/smb4.conf
betreffen
das zu verwendende Sicherheitsmodell sowie das
Backend-Passwortformat. Die folgenden Direktiven steuern
diese Optionen:
security
Die häufigsten Optionen sind
security = share
und
security = user
. Wenn die Clients
Benutzernamen verwenden, die den Benutzernamen auf dem
FreeBSD-Rechner entsprechen, dann sollte die Einstellung
user level
verwendet werden. Dies
ist die Standardeinstellung. Allerdings ist es dazu
erforderlich, dass sich die Clients auf dem Rechner
anmelden, bevor sie auf gemeinsame Ressourcen
zugreifen können.
In der Einstellung share level
müssen sich Clients nicht unter Verwendung eines
gültigen Logins auf dem Rechner anmelden, bevor sie
auf gemeinsame Ressourcen zugreifen können. In
früheren Samba-Versionen
war dies die Standardeinstellung.
passdb backend
Samba erlaubt
verschiedene Backend-Authentifizierungsmodelle.
Clients können sich durch LDAP, NIS+, eine
SQL-Datenbank oder eine Passwortdatei
authentifizieren. Die empfohlene
Authentifizierungsmethode, tdbsam
,
ist ideal für einfache Netzwerke und wird hier
vorgestellt. Für größere oder komplexere Netzwerke
wird ldapsam
empfohlen.
smbpasswd
war der frühere Standard
und gilt mittlerweile als veraltet.
Damit Windows®-Clients auf die Freigaben zugreifen
können, müssen die FreeBSD-Benutzerkonten in der
SambaSAMAccount
-Datenbank zugeordnet
werden. Für bereits vorhandene Benutzerkonten kann dazu
pdbedit(8) benutzt werden:
#
pdbedit -a
username
Dieser Abschnitt beschreibt lediglich die am häufigsten verwendeten Einstellungen. Ausführliche Informationen zur Konfiguration von Samba finden Sie im Official Samba HOWTO.
Damit Samba beim Systemstart
automatisch aktiviert wird, fügen Sie die folgende Zeile in
/etc/rc.conf
ein:
samba_server_enable="YES"
Jetzt kann Samba direkt gestartet werden:
#
service samba_server start
Performing sanity check on Samba configuration: OK Starting nmbd. Starting smbd.
Samba verwendet drei Daemonen.
Sowohl nmbd als auch
smbd werden durch
samba_enable
gestartet. Wenn eine
Namensauflösung über winbind
benötigt wird, setzen Sie zusätzlich:
winbindd_enable="YES"
Samba kann jederzeit durch folgenden Befehl beendet werden:
#
service samba_server stop
Samba ist ein komplexes
Softwarepaket mit umfassenden Funktionen, die eine
weitreichende Integration von Microsoft® Windows®-Netzwerken
ermöglichen. Für eine Beschreibung dieser Zusatzfunktionen
sollten Sie sich auf http://www.samba.org
umsehen.
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