Dieser Abschnitt beschreibt die Installation der drei
beliebtesten grafischen Oberflächen unter FreeBSD. Eine
Oberfläche kann alles von einem einfachen Window-Manager bis hin
zu kompletten Anwendungen sein. Mehr als einhundert grafische
Oberflächen stehen in der Kategorie x11-wm
der Ports-Sammlung zur Verfügung.
GNOME ist eine benutzerfreundliche Oberfläche. Es besitzt eine Leiste, mit der Anwendungen gestartet werden und die Statusinformationen anzeigen kann. Programme und Daten können auf der Oberfläche abgelegt werden und Standardwerkzeuge stehen zur Verfügung. Es gibt Konventionen, die es Anwendungen leicht machen, zusammenzuarbeiten und ein konsistentes Erscheinungsbild garantieren. Weitere Informationen zu GNOME unter FreeBSD finden Sie unter https://www.FreeBSD.org/gnome. Die Webseite enthält zusätzliche Informationen über die Installation, Konfiguration und Verwaltung von GNOME unter FreeBSD.
Diese grafische Oberfläche kann als Paket installiert werden:
#
pkg install gnome3
Um GNOME stattdessen aus der Ports-Sammlung zu übersetzen, nutzen Sie das folgende Kommando. GNOME ist eine große Anwendung, die sogar auf einem schnellen Computer einige Zeit zum Übersetzten benötigt.
#
cd /usr/ports/x11/gnome3
#
make install clean
GNOME benötigt ein
eingehängtes /proc
Dateisystem. Fügen
Sie daher die folgende Zeile in
/etc/fstab
ein, damit procfs(5)
beim Systemstart automatisch eingehängt wird:
proc /proc procfs rw 0 0
GNOME benötigt
D-Bus und
HAL für einen Nachrichtenbus und
Hardware Abstraktion. Diese Anwendungen werden automatisch
als Abhängigkeiten von GNOME
installiert. Aktivieren Sie die Dienste in
/etc/rc.conf
, sodass sie automatisch
gestartet werden wenn das System bootet:
dbus_enable="YES" hald_enable="YES"
Nach der Installation weisen Sie
Xorg an,
GNOME zu starten. Der einfachste
Weg, dies zu tun, ist über den GNOME Display Manager
GDM, der als Teil des
GNOME-Desktops installiert wird.
Um GDM zu aktivieren, fügen Sie
folgende Zeile in /etc/rc.conf
ein:
gdm_enable="YES"
In der Regel ist es ratsam, alle
GNOME-Dienste zu starten.
Um dies zu erreichen, fügen Sie die folgende Zeile in
/etc/rc.conf
ein:
gnome_enable="YES"
GDM wird nun automatisch gestartet, wenn das System hochfährt.
GNOME kann alternativ auch
von der Kommandozeile gestartet werden, wenn eine
entsprechend konfigurierte ~/.xinitrc
vorliegt. Existiert diese Datei bereits, ersetzen Sie den
Aufruf des Window-Managers durch
/usr/local/bin/gnome-session.
Wenn .xinitrc
nicht existiert,
erstellen Sie die Datei mit folgendem Befehl:
%
echo "exec /usr/local/bin/gnome-session" > ~/.xinitrc
Eine dritte Methode ist, XDM
als Display-Manager zu verwenden. In diesem Fall erstellen
Sie eine ausführbare ~/.xsession
:
%
echo "exec /usr/local/bin/gnome-session" > ~/.xsession
KDE ist eine weitere, leicht zu benutzende Desktop-Umgebung. Dieser Desktop bietet eine Sammlung von Anwendungen mit einheitlichem Erscheinungsbild (look and feel), einheitlichen Menüs, Werkzeugleisten, Tastenkombinationen, Farbschemata, Internationalisierung und einer zentralen, dialoggesteuerten Desktop-Konfiguration. Weitere Informationen zu KDE finden Sie unter http://www.kde.org/. Spezifische Informationen für FreeBSD finden Sie unter http://freebsd.kde.org.
Um KDE als Paket zu installieren, geben Sie ein:
#
pkg install x11/kde5
Um KDE stattdessen aus dem Quellcode zu übersetzen, verwenden Sie das folgende Kommando. Bei der Installation wird ein Menü zur Auswahl der Komponenten angezeigt. KDE ist eine große Anwendung, die sogar auf einem schnellen Computer einige Zeit zum Übersetzen benötigt.
#
cd /usr/ports/x11/kde5
#
make install clean
KDE benötigt ein
eingehängtes /proc
. Fügen
Sie diese Zeile in /etc/fstab
ein,
um das Dateisystem automatisch beim Systemstart
einzuhängen:
proc /proc procfs rw 0 0
KDE benötigt
D-Bus und
HAL für einen Nachrichtenbus und
Hardware Abstraktion. Diese Anwendungen werden automatisch
als Abhängigkeiten von KDE
installiert. Aktivieren Sie die Dienste in
/etc/rc.conf
, sodass sie automatisch
gestartet werden wenn das System bootet:
dbus_enable="YES" hald_enable="YES"
Seit KDE Plasma 5 wird der KDE Display-Manager KDM nicht weiterentwickelt. Eine mögliche Alternative ist SDDM. Sie können das Paket wie folgt installieren:
#
pkg install x11/sddm
Fügen Sie anschließend folgende Zeile in
/etc/rc.conf
ein:
sddm_enable="YES"
Eine zweite Möglichkeit KDE zu
starten, ist startx
in der Kommandozeile
einzugeben. Damit dies funktioniert, wird folgende Zeile in
~/.xinitrc
benötigt:
exec ck-launch-session startplasma-x11
Eine dritte Möglichkeit ist KDE
über XDM zu starten. Um dies zu
tun, erstellen Sie eine ausführbare
~/.xsession
wie folgt:
%
echo "exec ck-launch-session startkde" > ~/.xsession
Sobald KDE gestartet wird, finden Sie im integrierten Hilfesystem weitere Informationen zur Benutzung der verschiedenen Menüs und Anwendungen.
Xfce ist eine Desktop-Umgebung, basierend auf den von GNOME verwendeten GTK+-Bibliotheken. Es hat einen geringeren Speicherbedarf und stellt dabei einen schlichten, effizienten und einfach zu benutzenden Desktop zur Verfügung. Xfce ist vollständig konfigurierbar, verfügt über eine Programmleiste mit Menüs, Applets und einen Programmstarter. Zudem sind ein Datei-Manager und ein Sound-Manager enthalten und das Programm ist über Themes anpassbar. Da es schnell, leicht und effizient ist, eignet sich Xfce ideal für ältere oder langsamere Rechner mit wenig Speicher. Weitere Informationen zu Xfce finden Sie unter http://www.xfce.org.
Um das Paket Xfce zu installieren, geben Sie folgendes ein:
#
pkg install xfce
Um stattdessen den Port zu übersetzen:
#
cd /usr/ports/x11-wm/xfce4
#
make install clean
Xfce benutzt
D-Bus als Nachrichtenbus. Die
Komponente wird automatisch als Abhängigkeit von
Xfce installiert. Um
D-Bus beim Hochfahren des Systems
zu starten, fügen Sie folgende Zeile in
/etc/rc.conf
ein:
dbus_enable="YES"
Im Gegensatz zu GNOME oder
KDE, besitzt
Xfce keinen eigenen
Login-Manager. Damit Xfce von
der Kommandozeile mit startx
gestartet
werden kann, muss zunächst ~/.xinitrc
mit diesem Befehl erstellt werden:
%
echo ". /usr/local/etc/xdg/xfce4/xinitrc" > ~/.xinitrc
Alternativ dazu kann XDM
verwendet werden. Um diese Methode zu konfigurieren,
erstellen Sie eine ausführbare
~/.xsession
:
%
echo ". /usr/local/etc/xdg/xfce4/xinitrc" > ~/.xsession
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