Die Sicht 'Sequenzdiagramm' stellt den Ausführungsablauf einer Anwendung gemäß der in der UML definierten Notation dar. Diese Sicht ist dann hilfreich, wenn sie mit der Protokollanalyse oder mit dem Profilerstellungstools verwendet wird.
Die Sichten zu Sequenzdiagrammen steht nur zur Verfügung, wenn die Erfassung von Informationen zum Ausführungsablauf beim Starten oder Anhängen an die Anwendung aktiviert wurde. Wählen Sie die Profiloption Die Anwendung ist zu langsam aus, und wählen Sie anschließend in den Detailoptionen die Option Grafische Details zum Ausführungsablauf anzeigen aus.
Die Sicht 'Sequenzdiagramm' enthält eine Folge kausal abhängiger Ereignisse, wobei Ereignisse sowohl Methodeneintritte und -austritte sowie abgehende Aufrufe und Rückrufe sein können. Genauer gesagt wird die Interaktion zwischen Klasseninstanzen dargestellt. Diese Interaktionen bestehen aus Methodenaufrufen und Aufrufantworten. Die Implementierung des Sequenzdiagrammtools erweitert diese Definition dahingehend, dass die Akteure in Interaktionen und ihre Mittel verallgemeinert werden. Mit anderen Worten können in den Sichten dieses Tools nicht nur Interaktionen zwischen Klassen und Klasseninstanzen dargestellt werden, sondern auch die Interaktionen zwischen Threads, Prozessen und Hosts. Diese erweiterte Verwendung der Notation des Ausführungsablaufs begründet sich in der Notwendigkeit, eine hierarchische Darstellung der Daten zur Verfügung zu stellen, wie sie für umfangreiche, verteilte Traces erforderlich ist.
Die in der Sicht 'Sequenzdiagramm' dargestellten Ausführungsdaten werden von einer Instanz der Komponente Java Profiling Agent bezogen. Der Java Profiling Agent liefert Daten, mit denen das Tool den Ausführungsablauf einer Java-Anwendung generieren kann, die in einer bestimmten, mit dem Agenten verbundenen Java Virtual Machine (JVM) ausgeführt wird.
Ein Beispiel einer Sequenzdiagrammanzeige:
Die Zeit wird auf dem Balken an der linken Kante des Diagramms angezeigt. Dabei wird auf der Skala
die abgelaufene Zeit zwischen Ereignissen durch einen roten Balken und durch die entsprechenden Zahlenwerte
dargestellt, die erscheinen, wenn Sie den Cursor über den Balken bewegen.
Im oben dargestellten Beispiel entspricht der hellrote Balken dem Zeitraum zwischen dem ersten und zweiten Ereignis. Die Helligkeit deutet auf ein langes Zeitintervall hin. Das blassrote Rechteck weiter unten ist weniger hell, und deutet somit auf ein kürzeres Zeitintervall hin. Die Zahl 99.9 (Sekunden) ist das genaue Intervall zwischen dem ersten und zweiten Ereignis. Bewegen Sie die Maus über den Balken, um es anzuzeigen.
Jede Spalte rechts von der Zeitlinie zeigt die Interaktionen mit einem ausgewählten Objekt an:
Die Spalte wird angeführt von dem Namen des Objekts, seiner Bedeutung, seiner ID und seinem Namen.
Interaktionen mit dem Objekt werden durch eine ausgefüllte blaue Linie dargestellt, die in die Spalte
des Objekts hineinläuft, sowie durch eine gestrichelte abgehende Linie:
Sie können die Reihenfolge des Ausführungsablaufs auf verschiedenen Abstraktionsebenen betrachten. Die niedrigste Ebene bilden die Klasseninteraktionen, gefolgt von Interaktionen zwischen Threads, Prozessinteraktionen und Interaktionen zwischen Hosts in einem Netz. Die Wichtigkeit dieser mehrschichtigen Datenpräsentation wird bei der Überwachung von e-business-Anwendungen deutlich.
Abhängig von Ihrer Anwendungsinfrastruktur müssen Sie den Ausführungsablauf möglicherweise auf verschiedenen Ebenen der Überwachungshierarchie betrachten. Bei einer lokalen Anwendung kann die Überwachung auf Prozess- oder Hostebene ausreichen. Bei einer verteilten Anwendung jedoch ist es meist erforderlich, eine Überwachungsebene zu wählen, mit der die Ausführung über mehrere Hosts hinweg überwacht werden kann. Die Betrachtung der Ausführung einer verteilten Anwendung auf Überwachungsebene kann möglicherweise interessante Daten enthüllen, mit deren Hilfe Anwendungsentwickler detaillierte Darstellungen und Analysen auf niedrigerer Ebene vornehmen können. Beispielsweise kann bei einer Anwendung, deren Servlets und Enterprise-Beans sich über einen Host-Cluster verteilen, die vorläufige Sicht auf die Hostinteraktionen einen Software-Entwickler dazu führen, Sequenzdiagramme der Objektinterkationen für bestimmte Prozesse anzuzeigen. In diesen Diagrammen werden nur ausgewählte Daten auf der Ebene der entsprechenden Geschäftskomponenten angezeigt, die einen Teil der Ausführung innerhalb einer Enterprise-Bean oder eines Servlet-Containers darstellen.
Verwenden Sie die Sicht 'Profilmonitor', um sich in der Datenanforderungshierarchie zu bewegen. In jeder Hierarchieebene der Profilressourcen stehen alle anwendbaren Sequenzdiagrammtypen zur Verfügung. Ihnen stehen die folgenden Diagrammtypen zur Verfügung:
Die Sicht 'Sequenzdiagramm' enthält die folgenden Steuerelementgruppen:
Wenn Sie mehr Details zu einem angezeigten Objekt oder zu einer Interaktion sehen möchten, bewegen Sie den Cursor darauf.
Klicken Sie zum Anzeigen einer grafischen Übersicht der gesamten Zeitlinie auf die Schaltfläche Übersicht. Wenn Sie einen interessanten Abschnitt in dem Diagramm finden, können Sie die Hauptsicht zu dieser Stelle bewegen, indem Sie auf den Abschnitt doppelklicken. Alternativ können Sie auch die Grafik aus der Hauptsicht ziehen und innerhalb der Grenzen der Übersicht übergeben.
Doppelklicken Sie auf das rote Rechteck, um die Methoden anzusehen, die zum aktuellen Zeitpunkt ausgeführt werden. Diese sind rot hervorgehoben.
Die Kontextsteuerelemente enthalten die Steuerelemente der Funktionsleiste, und außerdem:
Verwandte Konzepte
Übersicht zum Profilerstellungstool
Übersicht zur Protokollanalyse
Korrelieren von Protokolldateien
Verwandte Tasks
Erstellen eines Anwendungsprofils
Protokolldateien korrelieren
Die Zeit zwischen Ereignissen ermitteln
Verwandte Verweise
Sicht 'Protokollinteraktionen'
Sicht 'Protokollthreadinteraktionen'
Sicht 'Profilmonitor'
Sicht 'Protokoll'
Zeit
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