Erstellungen

Erstellungsprogramme erstellen oder ändern Arbeitsbereichsressourcen. Dies basiert in der Regel auf dem Vorhandensein und dem Status anderer Ressourcen. Solche Programme stellen einen effizienten Mechanismus für die Durchsetzung von Einschränkungen in einer bestimmten Domäne bereit. Ein Java-Erstellungsprogramm konvertiert beispielsweise Java-Quellendateien (.java) in ausführbare Klassendateien (.class). Ein Erstellungsprogramm für Web-Links aktualisiert hingegen Links auf Dateien, deren Name/Position geändert wurde usw. Wenn Ressourcen erstellt und geändert werden, werden Erstellungsprogramme ausgeführt, und die Einschränkungen bleiben erhalten. Diese Umwandlung muss nicht unbedingt im Eins-zu-eins-Verhältnis erfolgen. Eine einzige Datei .java kann beispielsweise mehrere Dateien .class erzeugen.

Unterschiede zwischen automatischer Erstellung und manueller Erstellung

Bei der Erstellung gibt es zwei unterschiedliche Modi, in denen der Benutzer arbeiten kann: die automatische Erstellung oder die vom Benutzer eingeleitete manuelle Erstellung.

Benutzer, die bei Erstellungen keine differenzierten Steuerungsmöglichkeiten benötigen, können einfach die automatische Erstellung aktivieren. In diesem Fall werden Erstellungen nach jeder Änderung von Ressourcengruppen (z. B. Speichern einer Datei, Importieren einer komprimierten Datei usw.) ausgeführt. Die automatische Erstellung ist deshalb effizient, weil der Umfang der Arbeit in einem Proportionalverhältnis zum Umfang der vorgenommenen Änderungen steht. Sie hat den Vorteil, dass abgeleitete Ressourcen (z. B. Java-Dateien mit der Erweiterung ".class") immer auf dem aktuellsten Stand sind. Die automatische Erstellung wird über die Option Erstellung bei Ressourcenänderung automatisch ausführen aktiviert/inaktiviert, deren entsprechende Seite Sie über die Befehle "Fenster > Benutzervorgaben > Workbench" aufrufen können.

Benutzer, die bei Erstellungen umfangreichere Steuerungsmöglichkeiten benötigen, können die automatische Erstellung inaktivieren und Erstellungen manuell aufrufen. Dies kann beispielsweise in Fällen hilfreich sein, in denen Sie genau wissen, dass eine Erstellung erst nach einer umfangreichen Reihe von Änderungen sinnvoll ist. In diesem Fall hat der Einsatz der automatischen Erstellung keine Vorteile für Sie. Der manuelle Aufruf von Erstellungen kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen. Ein Beispiel ist die Auswahl der Option "Alle erneut erstellen" im Kontextmenü eines Projekts.

Der Nachteil einer manuellen Erstellung liegt darin, dass die Tasks, die zur Kennzeichnung von Erstellungsfehlern generiert wurden, bis zur Erstellung relativ schnell an Aktualität verlieren. Außerdem müssen Sie unbedingt daran denken, die manuelle Erstellung vorzunehmen, bevor Sie die Ausgabedaten der Erstellung weiter verwenden (z. B. vor der Ausführung des Java-Programms).

Unterschiede zwischen vollständigen und schrittweisen Erstellungen

Es gibt zwei Arten von Erstellungen, die vollständige Erstellung und die schrittweise Erstellung.  Eine schrittweise Erstellung arbeitet mit einem vorherigen Erstellungsstatus und wendet die Umwandlungen der konfigurierten Erstellungsprogramme lediglich auf die Ressourcen an, die seit der Berechnung des vorherigen Status (also seit der letzten Erstellung) geändert wurden. Aus Gründen der Effizienz wird die schrittweise Erstellung bei einer automatischen Erstellung immer eingesetzt.

Eine vollständige Erstellung (die auch als erneute Erstellung bezeichnet wird) löscht alle vorhandenen Erstellungsstatus und wandelt alle angeforderten Ressourcen gemäß der Domänenregeln des konfigurierten Erstellungsprogramms um. Die erste ausgeführte schrittweise Erstellung ist beispielsweise eine vollständige Erstellung, da es keinen vorherigen Status als Ausgangsbasis gibt.

Abhängig von den Anforderungen des Benutzers können vollständige und schrittweise Erstellungen gleichermaßen für eine bestimmte Gruppe von Projekten oder aber für den gesamten Arbeitsbereich ausgeführt werden. Die Erstellung von spezifischen Dateien oder Ordnern ist hingegen nicht möglich.

 
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